Sonntag, Juni 03, 2007

Update

Hallo Freunde,
wie gestern versprochen, will ich hier berichten, was in den letzten Wochen bzw. Monaten bei mir so lief. In der Zwischenzeit war ich ja nun mittlerweile schon zwei mal in DE. Einige habe ich dort getroffen. Unsere alte Hausgemeinde zu treffen ist immer wieder erfrischend. Ein Highlight war auch der Besuch unserer Bluesgarage. Eine aktuelle Formation der 70er-Band MAN trat nach einer Autorenlesung des Rock-Urgesteins Fritz Rau auf, der über seine Treffen mit Größen wie Jimi Hendrix, Janis Joplin oder den Rolling Stones berichtete.
Auch wenn ich mich hier in AT sehr wohl und vor allem heimisch fühle, ist es auch schön den Zweitwohnsitz bzw. zweiten Erstwohnsitz zu besuchen. Allerdings muss ich bei fast jedem Besuch einige Nahrungs-Dinge erledigen, die hier in AT leider nicht zu finden sind. Wenn ich ankomme erst mal Brötchen holen, denn bei aller Wertschätzung können die österreichischen Semmeln den heimischen Brötchen nicht das Wasser bzw. die Krume reichen. Ebenso vermisse ich das Thüringer Mett. Sich rohes Fleisch aufs Brot zu legen ist für die meisten Österreicher ein Graus. Mett (Faschiertes) gibt es hier nur zum Braten. Außerdem gibt es hier keine Curry-Wurst. Es gibt zwar an einigen Stellen sogenannte Curry-Würste, aber dahinter verbergen sich Krainer (Krakauer) oder Bratweißwürste, die sich mit Ketchup und Curry tarnen. Und auch die gewohnten Bratwürste oder den guten alten McRip gibts hier nicht.
Dieses wird aber alles ausgeglichen durch die herrliche Umgebung, die ich immer wieder genießen kann und die sich auch während meines letzten Nachtdienstes in faszinierender Weise beim Blick aus dem Stationszimmer zeigte. Momente, in denen man sich nicht nur freut, dass man Arbeit hat, sondern erkennt, dass es ein besonderes Vorrecht ist hier arbeiten zu können. Das fängt beim Arbeitgeber bzw. beim Arbeitsplatz an, weil es einen schon mit Stolz erfüllt, wenn in der heimischen Presse oder im TV so positiv über das Krankenhaus berichtet wird. Und es geht weiter, wenn einem bewusst wird, welcher hoher Freizeitwert in dieser Umgebung liegt. An freien Tagen einfach mal zu Fuß oder mit Fahrrad (wenn heil) auf den Berg. Heute in Bad Hofgastein zum GoDi gewesen (da hier nur alle zwei Wochen) und anschließend mal eben auf den Berg und dort im Sonnenschein Zeitung gelesen und dann beim Posauner-Wirt eingekehrt. Dabei wurde es mir dann wieder klar, wie gut ich es habe. Aber das muss auch sein, sonst wär das Alleinsein nicht auszuhalten. Hatte gerade Besuch von der Frau Gemahlin und anschließend von Frau Tochter und Enkelkind. Als ich dann wieder allein war, kam es schon komisch rüber. Dann tut der Trost der Berge gut, auch wenn sie gerade von Regenwolken verhangen waren.
Dafür war der April ja um so besser. Man musste aufpassen, dass man bei all der Blütenpracht und den Wandermöglichkeiten nicht zum Fan des Klimawandels wird. Einen Supertag habe ich mit drei Kollegen verbracht. Wir haben uns einen Männertag gegönnt und sind mal eben zum Maitre nach Zürich gefahren. Hatte vorher in der Werbung das Gedöns um ihren Goldhasen gar nicht verstanden, aber als ich dann vor der Farik lauter Hasen sah und auch goldene Smarts mit Hasenohren rum standen, war mir schon klar, dass das für sie ein Kultgegenstand sein muss. Dann war hier jetzt über Pfingsten in Golling ein traditionelles Biker-Treffen, das ich mir mit Gemahlin anschauen wollte (musste). Bier und Schnitzelsemmel haben ja geschmeckt, aber was die Biker da so von sich gaben, war nicht alles nach unserem Geschmack. Potenzgeprotze mit Abgasen und Gummiabrieb sowie T-Shirts mit dummen und dümmsten Sprüchen verzierten Bäuche in jeder Größenordnung. Im Bild rechts der Träger des Spruchs "Wir sind zu allem fähig, aber zu nichts zu gebrauchen". Worauf, bitte schön, sind manche Leute stolz? Am intelligentesten war noch "Ich bin nichts. Ich kann nichts. Gebt mir eine Uniform". Andere Sprüche sind hier nicht zitierungsfähig. Aber wenigstens war außer den Speisen die Musik noch gut.
So, Ihr Lieben, das war das, was bei mir außer Arbeit in der letzten Zeit so lief. Jetzt ist so weit alles berichtet und ich hoffe, dass ich dadurch schneller mal wieder zum Schreiben komme.
Gute Nacht Freunde.
Euer Det

Keine Kommentare: